Erbaut wurde es irgendwann um 1907 – ganz genau weiß das keiner, weil die Leute damals andere Sorgen hatten, etwa die Frisuren der Jahrhundertwende oder die Frage, ob es im Deutschen Kaiserreich irgendwann doch mal Kaffee zum Mitnehmen geben würde.
Bauherr war jedenfalls ein gewisser Max Börner, ein Marienberger Fabrikant. Er besaß eine mechanische Weberei, was bedeutet, dass es in seiner Firma ziemlich viel ratterte, klapperte und nach Öl roch. Wie so viele reiche Leute jener Zeit ließ er sich ein ansehnliches Haus bauen, damit alle gleich wussten: Hier wohnt jemand, der es zu etwas gebracht hat.
Und die Architektur? Der Niesky-Katalog lässt grüßen. Der was? Er versammelt Entwürfe und Modelle der Holzhausbaufirma Christoph & Unmack aus Niesky, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts europaweit für ihre modernen Fertighäuser bekannt war. Neben Villen und Wohnhäusern finden sich darin auch Entwürfe für Schulen, Kirchen und Industriebauten, oft im markanten Stil der Moderne mit klaren Linien und funktionalen Grundrissen. Heute gilt der Katalog als wichtige Quelle für Architektur- und Industriegeschichte sowie für die Rekonstruktion denkmalgeschützter Bauten.
Experten ordnen die Villa Stark generell dem späten Historismus zu, der jedoch auch nicht davor zurückschreckte, ein wenig Jugendstil hineinzumogeln. Die Villa wartet unter anderem auf mit:
Überhaupt atmet das Gebäude das Selbstbewusstsein jener Epoche, in der das Bürgertum unbedingt zeigen wollte: Seht her, wir haben es geschafft. Im Übrigen gibt es im Keller der Villa zwei Tresoranlagen. Denn schon die Erstnutzung war die eines Bankhauses.
Zu DDR-Zeiten residierte hier zeitweise die Staatsbank, vermutlich, um das Schicksal des Volkes in Form von Überweisungsformularen zu lenken. 1972 wurde die Villa enteignet und fristete ein Dasein als Sitz verschiedener Behörden. Nach der Wende stand sie eine Weile herum und überlegte sich, was sie nun werden wolle. Anfang der 90er Jahre gehörte sie der Deutschen Bank, die sich dann offenbar wieder etwas Kleineres suchte. Die Villa Stark bleibt ein prachtvolles Zeugnis der Zeit, als das Erzgebirge nicht nur aus Bergbau, sondern auch aus Industriellen bestand, die sich Villen bauten, um darin Standesbewusstsein, florale Ornamente und eventuell ein paar Tresore unterzubringen.
1521 wurde die bergstadt marienberg im herzen des erzgebirges nach silberfunden in der region gegründet. der grundriss stellt eine idealstadt der renaissance dar. viele historische sehenswürdigkeiten sind erhalten und können auf wunsch bei einer welterbeführung im detail besichtigt werden.
sachsens größtes erlebnisbad in marienberg.
der auf dem rudolphschacht im ortsteil lauta errichtete pferdegöpel repräsentiert ein stück marienberger bergbaugeschichte. dem besucher werden aufbau und arbeitsweise des von 1838 bis 1877 von pferden angetriebenen förderschachts dem demonstriert.
idyllisch von wald umgeben, lockt der rätzteich bei gelobtland in den sommermonaten mit einer erfrischenden abkühlung.
Heute heißt die Villa Börner offiziell Villa Stark, was, wie man hört, weniger mit Tony Stark aus den Marvel-Filmen zu tun hat, sondern damit, dass sie 2010 von der Designerin Andrea Stark in einem Anfall von Größenwahn/Überschätzung eigener Kraftressourcen erworben wurde. Die Frau kaufte nicht nur das Gebäude, sondern gleich noch 2000 Quadratmeter Garten drumherum, was in Marienberg ungefähr so ist, als hätte man sich noch ein kleines Herzogtum zugelegt.
Gemeinsam mit ihrem Mann Gerd Steinert sowie den Kindern Sama, Ferres und Adam – und mit tatkräftiger Unterstützung der handwerklich ambitionierten Herren Horst Fiedler, Volker Händel, Frank Götze, Mike Rümmler, Patrick Sommer, Christian Schönherr, Thomas Börner und Jan Wagner sanierte die Familie ab 2012 die Villa Stück für Stück. Und zwar so liebevoll, dass man meint, das Haus summe heute zufrieden vor sich hin.
Heute beherbergt es nicht nur eine Niederlassung der Deutschen Bank – die offenbar doch nicht endgültig wegwollte – sondern auch das Netzwerkzentrum August Stark und gleich vier Ferienobjekte, die bei Gästen aller Art beliebt sind, ob national, international oder einfach nur neugierig.
Zur Ausstattung gehören außerdem:
Die schönste Zeit des Jahres kann also ziemlich spektakulär sein, vor allem, wenn man beim Hüpfen auf dem Trampolin den Jugendstilturm der Villa im Blick hat. Und ja, seit 2015 ist Gerd Steinert zur Hälfte Eigentümer der Villa Stark und des dazugehörigen Grundes, was ihn, so munkelt man, beim Rasenmähen in eine gewisse aristokratische Haltung versetzt. Unterdessen hat sich die Marke Villa Stark auch noch ein weiteres Standbein in Pobershau zugelegt, nämlich die sogenannte BergWelt – ein Ferienhaus, das so tut, als sei es ein tropisches Resort, weil es neben einer Sauna auch Beach-Volleyball anbietet, obwohl weit und breit kein Meer in Sicht ist. Und als wäre das noch nicht genug, gehört inzwischen auch das Kräuterhaus in Forchheim bei Pockau zum Ensemble – dort finden Brotback-Seminare und Malkurse statt. In Summe derzeit 32 Betten mit Gästen, die ländliche Idylle genießen – vermutlich in der irrigen Annahme, die Hühner würden ihnen dort täglich das Frühstücksei höchstpersönlich ans Bett bringen.
Dazwischen lagen Winter mit einsamen Straßen, die der Schnee so gründlich verwehte, dass selbst die entferntesten Verwandten ihre Besuche auf vielleicht nächstes Jahr verschoben. Und Sommer mit jener leisen, dennoch spürbaren Geschäftigkeit, die sich stets um die Bergschänke beim Katzenstein konzentrierte – einem gastronomischen Magneten, der immerhin über eine Speisekarte verfügte, auf der „Bockwurst mit Brot“ und „Bockwurst ohne Brot“ als zwei verschiedene Gerichte geführt wurden.
Mittendrin, gerade einmal 300 Meter vor dem ersehnten Ausflugsziel, lauerte ein Grundstück an der Bergstraße 28, das in seiner Wildheit fast poetisch wirkte: Schuttberge, mannshohe Brennnesseln, dazwischen rote Ziegelsteine, die offenbar beschlossen hatten, sich hier zur ewigen Ruhe niederzulassen. Offensichtlich hatte an dieser Stelle einst ein Gasthof gestanden. Der war jedoch nicht nur abgebrannt, sondern auf eine Weise verschwunden, dass selbst seine Grundmauern nur noch in schemenhaften Reststücken an ihn erinnerten, so wie ein vergessenes Gedicht in den Untiefen des Gedächtnisses.
Hier nun betrat Diplom-Ingenieur Werner Barth die Bühne, ein Mann aus Niederwiesa, dessen Lebenslauf so typisch für die DDR war, dass er schon wieder ungewöhnlich wirkte. Gemeinsam mit einem Arbeitskollegen aus Karl-Marx-Stadt, der hier nicht weiter namentlich auftaucht, vielleicht weil er irgendwann einfach verschwunden ist oder weil es für diese Geschichte schöner ist, ihn anonym zu lassen, beschloss er, das verwahrloste Grundstück zu erwerben. Und was wollte er dort errichten? Zwei Finnhütten. Warum zwei? Nun, eine ist ja irgendwie einsam.
Die erste Maßnahme war, gleich neben der Straße ein kleines Plateau von drei mal vier Metern zu schaffen. Darauf errichtete Werner – Waupy – eine so genannte Sauerkraut-Bude. Nicht etwa, weil die Nachfrage nach Sauerkraut in Pobershau das gastronomische Angebot überstieg, sondern weil die Wändewie das Kraut aussahen, und man dort Werkzeuge und eine selbstgebaute Mischmaschine unterstellte. Waupy war nämlich nicht nur einer der ersten Roboter-Ingenieure der DDR im Kombinat Fritz Heckert, sondern auch handwerklich derart begabt, dass es beinahe verdächtig wirkte.
In einer Ecke der Baubaracke fand ein altes Sofa vom Trödler Platz, daneben ein Schrank und schließlich ein Zweiplatten-Elektroherd. Auf diesem wurden Fertig-Glasmakkaronis oder Erbsen warmgemacht – eine kulinarische Spanne, die in jener Zeit durchaus als abwechslungsreich galt. Diese Speisen wurden in den Pausen zwischen Mörtelmischen und Ziegelputzen verzehrt, vermutlich begleitet von Gesprächen über Robotik, Ziegelmaße und die Weltpolitik, soweit diese in Pobershau eine Rolle spielte.
Ab 1975 ging es dann richtig los. Jedes Wochenende kutschierten Waupy und seine damals siebenjährige Tochter Andrea mit einem von W. selbst reparierten Wolga von Niederwiesa nach Pobershau. Zunächst wurde traditionsbewusst in der Bergschänke zu Abend gegessen, wahrscheinlich Bockwurst mit oder ohne Brot, anschließend nächtigte man in der Hütte, die zu diesem Zeitpunkt noch eher das Ambiente einer Zeltplane mit Wänden hatte.
Er betonierte die Grundmauern und holte sich aus der alten Ziegelei in Niederwiesa aussortierte Ziegelsteine, die er sorgfältig von Schlacke befreite, um sie in Pobershau erneut einzusetzen. Es war die große Zeit des Upcyclings, noch ehe irgendjemand dieses Wort kannte. Der Bau zog sich über viele Jahre hin, bis etwa 1982. Tochter Andrea wuchs quasi auf dem Bauplatz auf, was vermutlich erklärt, warum sie heute weiß, wie man eine Wasserwaage richtig hält.
Schließlich war die Hütte inklusive Sauna zu 95 % fertiggestellt – alles in Eigenleistung. Doch wie das so ist: Kaum war der Bau beendet, stellte Waupy 1987 einen Ausreiseantrag, der sogar fruchtete. Er zog mit seiner Frau Andrea gen Westen und verkaufte die Hütte zunächst dem Bruder seiner Frau.
Doch kaum war die Mauer gefallen, reifte jener Gedanke, der so viele DDR-Bürger der ersten Stunde der Wende erfasste: „Ich will mein altes Zeug zurück.“ Und so erwarb er die Hütte erneut.
Genutzt hat er die Bergwelt allerdings kaum. Ab dem Jahr 2000 wohnte Tochter Andrea fast zehn Jahre lang mit ihren beiden Kindern Sama und Ferres im Urlaubsobjekt. Dort begann auch die Sanierung, zunächst zaghaft. Opa Waupy modernisierte federführend den Bad-Bereich, wahrscheinlich in der festen Überzeugung, dass eine ordentliche Dusche ein Grundrecht sei. Andrea wiederum baute ein Carport an und verwandelte die ehemalige Garage in einen Wohnraum – eine Entscheidung, die zweifellos das Verhältnis zwischen Autounterbringung und menschlichem Wohnkomfort zugunsten der Menschen verschob.
Ab 2012 betrat schließlich Gerd Steinert die Bühne. Er legte einen Beachvolleyball-Platz an, was in Pobershau ungefähr so überraschend war wie eine Flamingo-Farm in der Antarktis. Er zäunte das Grundstück ein, installierte eine zeitgemäße Heizungsanlage und kümmerte sich um unzählige Kleinstsanierungen, die aus einem rustikalen Bauwerk ein durchaus komfortables Domizil machten. Zwei wunderschöne Terrassen wurden errichtet, im Eingangsbereich mittlerweile sogar mit einer großzügigen Überdachung – was, wenn man den Pobershauer Winter kennt, mindestens so wichtig ist wie eine solide Dachrinne. Flankiert von der erprobten und schlagkräftigen Phalanx handwerklich ambitionierter Herren namens Horst Fiedler, Volker Händel, Frank Götze, Mike Rümmler, Patrick Sommer, Christian Schönherr, Thomas Börner und Jan Wagner hat man heute fast den Eindruck, das Haus sitze auf seiner Lichtung und trällert selbstzufrieden kleine Loblieder auf seine neuen Heizkörper.
1521 wurde die bergstadt marienberg im herzen des erzgebirges nach silberfunden in der region gegründet. der grundriss stellt eine idealstadt der renaissance dar. viele historische sehenswürdigkeiten sind erhalten und können auf wunsch bei einer welterbeführung im detail besichtigt werden.
sachsens größtes erlebnisbad in marienberg.
der auf dem rudolphschacht im ortsteil lauta errichtete pferdegöpel repräsentiert ein stück marienberger bergbaugeschichte. dem besucher werden aufbau und arbeitsweise des von 1838 bis 1877 von pferden angetriebenen förderschachts dem demonstriert.
idyllisch von wald umgeben, lockt der rätzteich bei gelobtland in den sommermonaten mit einer erfrischenden abkühlung.
Sie ist ein kleines Denkmal für Tatkraft, Improvisationskunst und das unerschütterliche Vertrauen darauf, dass auch aus Brennnesseln, Schutt und einem alten Sofa irgendwann einmal ein kleines Paradies werden kann.
… wird das Anwesen im Zusammenhang mit Max und Hertha Hunger. Ein Name, der, so scheint es, weniger genealogisch als programmatisch zu verstehen ist, denn es waren einfache, redliche und fleißige Zeitgenossen, was damals in etwa das Höchste an Lob war, das man einfachen Menschen zuteilwerden ließ.
In den 1950er Jahren brannte das Haus ab, was viele Gebäude in dieser Epoche taten, weil sie entweder alt, baufällig oder aus Holz waren, oder schlicht, weil irgendjemand eine Zigarette achtlos fallen ließ. Jedenfalls wurde es anschließend als sogenannter Notbau wieder aufgebaut – inklusive jener kuriosen Zwischengeschosse, die man nur betritt, wenn man klein oder mutig ist.
Das Kräuterhaus erfüllte eine noble Aufgabe als Kräuterannahmestelle. Dort gelangten getrocknete Lindenblüten, Johanniskraut, Beinwellwurzeln und allerlei botanische Extravaganzen aus allen Winkeln der Umgebung zusammen, um schließlich nach Halle expediert zu werden. Man kann sich vorstellen, wie es in Halle duftete.
Bewirtschaftet wurde das Haus damals von Johanne – eine geborenen Hunger – und Walter Steinert, deren Sohn Gerd heute gemeinsam mit Gattin Andrea Eigentümer ist. Johanne war eine passionierte Kräuterfrau, die ihr Wissen an Schulklassen und Touristen weitergab, die sich vermutlich erhofften, in der Kräuterlehre eine Alternative zu schikanösen Apothekenpreisen zu finden. Walter hingegen schuf Kunstwerke aus getrockneten Kräutern – manche heilsam, andere hochgiftig –, was zu Schulungszwecken durchaus sinnvoll, im Wohnzimmer jedoch eine gewagte Dekoration sein kann.
Schon in den 1990er Jahren begann Sohn Gerd mit einer teilweisen Sanierung des Hauses, doch seit 2015 führen er und seine Frau das Projekt mit jener Inbrunst weiter, die Menschen entwickeln, wenn sie wenig Geld und viel Zeit und Liebe in Bausubstanz investieren. Zusammen mit dem Nachwuchs – namentlich Sama, Ferres und Adam, deren Vorlieben für Bohrmaschinen und Farbroller an dieser Stelle diskret verschwiegen seien – machte sich die Familie daran, dem Kräuterhaus in mühevoller Kleinarbeit neues Leben einzuhauchen. Unterstützt wurden sie dabei wiederum von der schon gepriesenen, illustren Schar handwerklich beseelter Herren, die auf die schönen Namen Horst Fiedler, Volker Händel, Frank Götze, Mike Rümmler, Patrick Sommer, Christian Schönherr, Thomas Börner und Jan Wagner hören – und vermutlich allesamt das Geräusch einer Stichsäge von dem einer Kreissäge unterscheiden können.
… gibt es auf dem Gelände wieder einen Kräutergarten, flankiert von einer großzügigen Lagerfeuerstelle, einer robusten Überdachung samt Sauna und kleinem Pool sowie einem sogenannten Lindenhäuschen, das sich frech direkt in eine Linde hineinsetzt. Am Fuße besagten Baumes thront ein Brotbackofen, der nicht nur dekorativ ist, sondern auch für Kurse genutzt wird – womit sich der Kreis zu den Vorfahren mütterlicherseits, jenen Hungers, schließt. Denn wo Brot gebacken wird, bleibt der Hunger wenigstens eine Zeitlang draußen.
1521 wurde die bergstadt marienberg im herzen des erzgebirges nach silberfunden in der region gegründet. der grundriss stellt eine idealstadt der renaissance dar. viele historische sehenswürdigkeiten sind erhalten und können auf wunsch bei einer welterbeführung im detail besichtigt werden.
sachsens größtes erlebnisbad in marienberg.
der auf dem rudolphschacht im ortsteil lauta errichtete pferdegöpel repräsentiert ein stück marienberger bergbaugeschichte. dem besucher werden aufbau und arbeitsweise des von 1838 bis 1877 von pferden angetriebenen förderschachts dem demonstriert.
idyllisch von wald umgeben, lockt der rätzteich bei gelobtland in den sommermonaten mit einer erfrischenden abkühlung.
gerd & andrea steinert
villa stark
poststraße 2
09496 marienberg
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